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Hans-Günther Brodmann Quartett

 

Anlässlich des 50. Todestages von John Coltrane 2017 hat

Hans-Günter Brodmann ein hochkarätiges Quartett aus bekannten Nürnberger Jazzmusikern zusammengestellt.
Sie haben Interpretationen der beiden gewichtigen Scheiben "Crescent" und "A Love Supreme" im Gepäck.

 

Besetzung: Christopher Kunz ts/ Martin Kasper p/ Johannes Göller b/ Hans-Günter Brodmann dr

 

John Coltrane (1926-1967) gehört zu den Säulenheiligen im modernen Jazz. Für Generationen von Saxofonisten ist er Vorbild und wurde tausendfach kopiert. Sein 1964 eingespieltes Album „A Love Supreme“ ist ein Meilenstein im Jazz.

 

Hans-Günter Brodmann, Professor für Jazz-Drums an der Nürnberger Musikhochschule, erfüllt sich mit seinem „Coltrane Projekt“ einen lang gehegten Wunsch: Anlässlich des 50. Todesjahres von John Coltrane formierte er sein Quartett zu diesem Projekt, um das Meisterwerk wieder auf die Bühne zu bringen.

 

 

 

Im ersten Teil des Abends aber stehen die fünf Kompositionen des Albums „Crescent“ auf dem Programm. Coltrane hat „Crescent“ ein halbes Jahr vor „A Love Supreme“ eingespielt. Musik, die in ihrer Schönheit und Dramaturgie vom ersten bis zum letzten Ton fasziniert. Dabei behält Brodmann die Reihenfolge des Original Albums bei und spielt sie als zusammenhängende Suite im Wechselspiel von unter die Haut gehenden Balladen und expressiven Ausbrüchen.

 

Im zweiten Teil folgt die Suite „A Love Supreme“ mit ihren vier Sätzen, und auch hier wird das Prinzip Spannung und Auflösung deutlich: schwebende Klänge auf den Becken, ein mantraartig repetiertes Bass-Motiv und aufwühlende Saxofon-Phrasen. Natürlich wird Coltranes Musik nicht im Sinne einer „klassischen“ Interpretation Ton für Ton nachgespielt. Die Themen werden fortgeführt und weiterentwickelt, Stimmungen und individuelle Auffassungen der einzelnen Musiker fließen ein, aber Botschaft und Geist des Originals bleiben erhalten - Coltranes Musik als Medium für menschliches Empfinden wie Respekt, Würde und Hoffnung.

 

Quartett aus einem Guss

 

Mit 26 Jahren ist Christopher Kunz bereits ein Meister auf dem Tenorsaxofon. Er beherrscht alle Instrumental-Techniken mit traumwandlerischer Sicherheit und versteht es perfekt eigene Ideen einzubauen. Dazu kommen perlende Piano-Figuren und Einwürfe von Martin Kasper, mal extrem leise mit viel Raum zwischen den Tönen, dann wieder kaskadenhafte Tonfolgen mit donnernder Lautstärke. Johannes Göller spielt einen wunderbaren Kontrabass, mal sparsam mit wenigen Tönen und weit angelegten Solopassagen, dann wieder mit rauen, eruptiven Ausbrüchen. Eine dominante Stellung hat dabei das Schlagzeug. In Coltranes Originalquartett hatte Elvin Jones einen immensen Anteil am Gruppenklang, und Brodmann steht voll in dieser Tradition. Er untermalt, kontrastiert, treibt vorwärts und hält das Quartett zusammen. Für Freunde des Jazz ein Muss, für Anhänger der klassischen Musik ein Erlebnis, das sie sich nicht entgehen lassen sollten.